Sonntag, 23. August 2015

Blogbattle Nr. 29 - Freunde

Zwei Wochen Zeit gehabt. Da denkt man sich doch anfangs: Ach, das schaff ich locker. Ist doch genug Zeit. Falsch. So denkt jeder, der, so wie ich, noch keinen Umzug hinter sich gebracht hat.
Je näher das geplante Ereignis dann rückt, desto mehr gesteht man sich ein: Laura, das wird nichts mehr. 
Bis gestern Abend, als ich gerade die letzte Kiste ausgepackt hatte und tot ins Bett fiel - Da kam mir die Idee. 
Im Nachhinein frage ich mich, warum ich da nicht früher drauf gekommen bin, aber man sieht ja bekanntlich manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht. Kurze Beschreibung: Er ist 1,70m groß, wuschelig, hat einen enorm großen Kopf, der durch kein T-Shirt der Welt passt und wohnt mit mir in meiner Wohnung. Gerade sitzt er mir gegenüber und starrt mich an. Wer könnte das sein? 
Genau! Mein neuer bester Freund und Mitbewohner! Bär! 


Wer jetzt denkt, Bär sei ein billiger Abklatsch von "Ted", der irrt gewaltig. Er ist weder drogenabhängig, noch feiert er wilde Partyexzesse oder hat Angst vor Gewitter und Donner. Wir lieben sogar Gewitter. Anstatt wie Bekloppte zu singen und somit meine Nachbarn zu verärgern, (was ich sowieso schon geschafft habe, denn wer mag es gerne, wenn sein Nachbar Abends um halb elf eine Küche aufbaut?), setzen wir uns auf den Balkon und trinken eine schöne Tasse Tee. Da mein reizender "Chromosomenpartner" Lisa eh schon der Meinung ist, mein Schlafzimmer würde dem einer Neunjährigen gleichen, passt Bär hier ganz wunderbar rein und solange ich ihn nicht mit zum Einkaufen schleppe oder ihn in die Uni zerre, wird mich garantiert auch niemand deshalb einweisen. 

Andere, richtig freundschaftliche Beiträge findet ihr bei meinen Mitstreitern: 



Mittwoch, 12. August 2015

Wieder und wieder bei Null anfangen

Gleich vorab: Ich liebe RESET-Knöpfe!

Sie wurden für mich erfunden. Nichts verschafft mir mehr Genugtuung, als alles zu verwerfen und nochmal bei Null anzufangen, nur um es dann nochmal besser machen zu können. Jedes Schuljahr war der schönste Tag im Jahr für mich der erste Schultag. Das Hausaufgabenheft komplett her, die Chance und der Versuch alles noch einmal besser zu machen. Die neue Sitzordnung. Ich habe es geliebt. Oder alle 3-4 Monate aus einer Laune heraus alles aus dem Zimmer in den Flur schmeißen und sich dann wieder komplett neu umdekorieren, Möbel umstellen und wieder eine Weile damit auskommen. Da spricht mal wieder der Perfektionist in mir, was auf Dauer einfach anstrengend wird.
Genau aus diesem Grund beneide ich Goldfische. Diese kleinen orange-farbenen Winzlinge vergessen einfach alle paar Minuten, was sie gerade gemacht, gedacht, gegessen oder gefühlt haben. Sie fangen einfach immer wieder von vorne an, ohne auch nur einen Gedanken an Vergangenes und ohnehin nicht mehr änderbare Dinge zu verschwenden. Auf längere Zeit ist diese Art Dauer-Amnesie natürlich auch keine Lösung. Unter all diesen vergangenen Ereignissen ist unter Garantie auch die ein oder andere schöne dabei, an die man sich mit Vergnügen erinnert. 
Trotz all dieser auch schönen Erinnerungen, stehe ich mir damit im Hinterkopf viel zu oft im Weg. Aus einer Art Schutzreflex will man vergangene Fehltritte natürlich nicht nochmal wiederholen und macht so dicht für auch nur annähernd Ähnliches. 

 Dem kleinen Goldfisch Fred,wie es ihn schon einmal in einem meiner Posts gab, ist es komplett egal, wenn er eine hässliche,schon fast fischähnliche Grimasse auf einem Foto macht.

Ihm wäre auch relativ unwichtig, dass ein Foto von ihm existiert, auf dem man schon fast in perfekter Pose und wohlgemerkt in sehr kurzem Kleid (danke Mama und Papa) auf einer Baustelle posiert.

Goldfisch Fred wäre grundsätzlich viel entspannter, gelassener, offener für neue Dinge, als ich es je sein könnte. Aber das ist vielleicht auch ganz gut so, denn gerade die schönen Dinge mit Leuten, die einem gut tun, die die bösen Dinge vergessen lassen und einen so zum Teilzeit-Fred machen, möchte ich nicht missen und schon gar nicht vergessen. 



Sonntag, 9. August 2015

Blogbattle Nr. 28 - Anspielungen


"All' die versteckten Anspielungen drin kriegt keiner mit..." (Casper)



Einige werden mir jetzt erneut zu wissen geben, dass die Grundstimmung dieses Posts mal wieder mit Anlauf in den Keller sinkt, aber selbst Überspielen hilft heute nicht. Wer denkt, bei dem guten Wetter und all dem Sonnenschein ist jeder Mensch der Welt übertrieben glücklich, der irrt sich gewaltig. 

Zum Thema zurück: Anspielungen sind etwas schönes, ein wunderbares Mittel, zwischen den Zeilen ein Gefühl, einen Gedanken oder eine Erinnerung durchblicken zu lassen. Bestimmt ist das Ganze meist für nur wenige oder eine ganz bestimmte Person und ich kann mich bei dem Gedanken eines Schmunzelns nicht verschließen. Diese Art von verstecktem Äußern von Gefühlen ist perfekt für Leute, wie mich. Schüchterne Mädchen mit Bindungsängsten und Panik vor der Reaktion des Anderen. Es ist erträglicher für mich, zu wissen, dass der/die/das Mensch meine Posts eventuell liest und ich die Reaktion nicht mitbekomme, als der Person mit meinem Herzen in der Hand ins Gesicht zu springen und es mitten ins Gesicht zurück geschmissen zu bekommen. 

Ich liebe es, mich in Zitaten aus Büchern und Lieder zu verlieren, auf Kleinigkeiten darin zu achten und sie für mich und meine Zwecke zu nutzen. Ganz aktuell wäre da das schöne Zitat aus Tess, meinem Lieblingsbuch von Thomas Hardy :

Warum sagtest du mir nicht,dass von männlichen Wesen Gefahren drohen?warum warntest du mich nicht?Die vornehmen Damen wissen,wovor sie sich zu hüten haben,weil sie Romane lesen,die ihnen diese Schliche schildern.

Doch im Moment finde ich die schönen Dinge in diesen Zitaten nicht mehr. Dabei habe ich mir immer eingeredet, sie wären dazu da, wunderschöne Dinge in kurze Worte zu packen, so dass jeder und vor allem die angesprochene Person sofort erkennen, worauf man hinaus will. Eben so ist es im Zitat von Jennifer Rostock:

" Ich häng' an deinen Lippen, 
keiner schweigt so schön, 
wie du."

Da Anspielungen den Reiz haben, dass man nie zu viel sagen sollte, da es ansonsten seinen Sinn nicht mehr erfüllt, hier ein Cut. 
Andere Anspielungen findet ihr bei meinen folgenden Mitstreitern:




Sonntag, 2. August 2015

Blogbattle Nr. 27 - schlaflos

"Knöppe zu, jetzt wird geschlafen."
Wenn das doch nur so einfach wäre. 
Ich finde "schlaflos" klingt immer so negativ. Dabei finde ich es gar nicht so schlimm, von Zeit zu Zeit wach im Bett zu liegen. Es kommt nur auf die Gesellschaft an, die man in dem Moment bei sich hat. Ich werde nachts generell zur paranoiden Furie. Ich habe derartige Angst, dass da nur ein Lichterkette über dem Bett hilft.  Mal eine Frage in die Runde: Geht die Angst vor Monstern unterm Bett/ im Schrank oder sonst wo irgendwann mal weg oder kann ich die Hoffnung getrost verwerfen? 
Liegt jemand neben mir wird das Ganze zwar besser, aber noch nicht erträglicher. Regelmäßig stelle ich mir die Frage: ist es besser, wenn er/sie/es zuerst umgebracht wird und du dabei zugucken musst oder ist es von Vorteil zuerst dran glauben zu müssen, dafür aber das Gemetzel nicht ertragen zu müssen? Ich bin für letzteres. 
Schlaflose Nächte haben aber auch etwas ganz tolles. Man kann wieder Kind werden und mit der Taschenlampe unter der Decke ein Buch lesen. Außerdem fahre ich für mein Leben gerne Nachts mit dem Auto. Dazu noch Nieselregen und ich bin kaum noch zu halten. Es ist schon öfter vorgekommen, dass ich mir mitten in der Nacht Auto und Freund geschnappt habe und nachts durch die Weltgeschichte gedüst bin. Ab zur Autobahnbrücke und Sonnenaufgang gucken. Bis es wieder hell wurde. Konnte man zumindest gleich Brötchen für den Rest der Bande mitbringen.
Und der beste aller Punkte am schlaflos sein: ich bin im Dunkeln absolut nachtblind und sehe verdammt schlecht. Dafür sind die Ohren dann um so besser gespitzt. Bekommt man dann noch ein "Ich lieb' dich Baby" ins Ohr geflüstert, fällt das einschlafen gleich viel leichter.