Mittwoch, 29. April 2015

Regen und die Phänomene, die er mit sich bringt.


Regen bringt Stille mit sich.

Er schafft es trotz seiner teilweise sintflutartigen Ergüsse alles um mich herum zu vergessen, auszublenden, zu ignorieren.

Manch einen bringt er dazu, den Sommer, das warme Wetter noch mehr zu lieben und zu vermissen.

Regentropfen sind all meine unnötigen/übertriebenen Gedanken, die auf den Boden treffen und in 1000 Teile zerspringen.

Regen regt zum Nachdenken an.

Er lässt jeden Konflikt so derart willkürlich wirken.

Regen hinterlässt saubere, gereinigte und wunderbar klare Luft. 

Er lässt uns durch seine Pfützen wieder zu Kindern werden.

Regen lässt uns in der Wohnung verbleiben, faulenzen, Fernsehen.

Er bietet uns die perfekte Ausrede, heute mal nicht Laufen zu gehen.

Er gibt uns den Hauptgrund unsere kwitschbunten, gepunkteten, gestreiften, mit Mustern übersehenen Gummistiefel aus dem Schrank zu holen.

Regentropfen auf dem Fenster sind die perfekte Einschlafhilfe. Wer braucht da noch Einschlaflieder und Schäfchenzählen?


Regen kann ebenso zum darin Tanzen einladen und erleichternde Frische mit sich bringen.Er kann aber auch weh tun, dich klatschnass machen und nach Hause auf die Couch treiben.

Donnerstag, 16. April 2015

Letzte Löffel-abgeb'-Worte

Sehen Sie, so stirbt man also. C. Chanel
Es ist alles so langweilig. W. Churchill
Mehr Licht! J. W. Goethe
Zeigt ihnen meinen Kopf, er ist es wert, 
dass man ihn sieht. G. Danton
Es lebe die Freiheit! H. Scholl
Gebt mir meine Brille! T. Mann


Und dann komme da ich, die ähnlich Thomas Mann den absoluten Blödsinn reden würde
 - eben genau so, 
wie mich der Rest der Menschheit kennt und eventuell sogar mag.  
Und das Beste daran: Ich rede mir einfach ein, dass diese "Verpeiltheit" mich sympathisch macht. Wer braucht schon monumentale Worte, 
an die sich die Menschheit noch jahrelang, nein Jahrzehnte lang erinnern wird, 
die Bestandteil einer jeden Philosophie-/Deutschklausur Leistungskurs werden, 
wenn man sein ganzes Leben lang keine Relativitätstheorie entwickelt hat, 
keine Glühbirne erfunden hat? 
Da kamen uns Einstein und Edison leider zuvor.  
Naja, ist dann auch egal, danach bin ich ja sowieso nicht mehr hier. 
Also philosophiere ich wohl doch noch ein bisschen länger über meine letzten Worte, 
lerne sie auswendig und kann sie dann ähnlich der Abstandsformel für´s Matheabi auswendig und im Schlaf her beten. 

Und da sehen wir es wieder - die liebe Gewöhnlichkeit holt uns wieder ein, drückt uns in die uns so bekannte graue Masse, macht uns regelrecht unsichtbar und führt dazu, dass wir irgendwann einfach vergessen werden. 
Wir verblassen, sind nur noch alte, langsam von Knicken versehene schwarz-weiß-Fotos.
Schade.





Freitag, 3. April 2015

Wie gerne ich ein Vogel wär'...

...Hätte ich Flügel - könnte fliegen -

Ich wäre frei.

Wäre von allen Zwängen gelöst.

Könnte meiner Neugier frönen.

Mich meinem Kontrollwahn hingeben.

Niemandem müsste ich Rechenschaft leisten.

Meine Erwartungen  an mich selbst wären wie davon gefegt - ich                                                                                                                     stände/flöge über Allem.

Ich wäre wunderschön - so leicht, so filigran, so losgelöst und entspannt.

Rachsucht, Gier und Hass wären vergessen.

Zukunftssorgen wären vergessen  - ich flöge dem Neubeginn entgegen.

Ich könnte all' die Menschen stundenlang beobachten, für deren Blick und Reaktion ich zu schüchtern bin.


Doch das Einzige, dass ich mit einem Vogel teile, ist die Tatsache, dass ich abhebe, denn ich habe Hände, keine Flügel und bin hier, nicht dort oben, bilde mir ein, ich wäre fähig diesem ewigen Trott zu entfliehen und über den Dingen zu stehen. Chapeau! Das habt ihr Vögel mir voraus.